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Mögliche Verkehrsentwicklung ohne Ausbau - optimierter Ist-Zustand

Mühlhamer Schleife

Wie würde sich der Verkehr ohne Ausbaumaßnahmen bis zum Prognosejahr 2025 entwickeln, wenn man nur nautische Verbesserungen wie örtliche bauliche Maßnahmen an Buhnen, Kolkverbau sowie die Optimierung der Unterhaltungsbaggerungen, eine Modernisierung der Flotte und logistische Weiterentwicklungen berücksichtigen würde? Mit diesem Szenario sind die für 2025 prognostizierten Verkehrsentwicklungen der Ausbauvarianten zu vergleichen und die Steigerungen zu bewerten.

Die Beschaffenheit der Fahrrinne zwischen Straubing und Vilshofen würde wie im Ist-Zustand bestehen bleiben, mit einer Fahrrinnentiefe von 2,0 Metern unter Regulierungsniedrigwasser und einer Fahrrinnenbreite von im Mittel 70 Metern, an der Isarmündung circa 40 Metern. Die vorhandenen Engstellen, an denen sich die Schiffe nicht begegnen können, blieben bestehen. Die mögliche Durchgangsfrequenz wäre vergleichbar mit der heutigen und liegt bei einem Schiff pro Stunde und Richtung.

Für die Unterhaltung der Fahrrinne müssten weiterhin jährlich rund 80.000 Kubikmeter überwiegend Kies gebaggert werden.

Eine Entschärfung des Unfallschwerpunktes am Ausgang der Mühlhamer Schleife wäre allein durch Unterhaltungsmaßnahmen nicht möglich. Deshalb wird im Rahmen der EU-Studie untersucht, ob lokale bauliche Maßnahmen notwendig und geeignet sind, um die Sicherheit des Schiffsverkehrs zu gewährleisten, und welche Auswirkungen gegebenenfalls damit verbunden sind.

Die mögliche Abladetiefe der Schiffe wäre im Abschnitt zwischen Straubing und Vilshofen auch künftig neben der von der Ladung bedingten Auslastung insbesondere vom Wasserdargebot abhängig, das weiterhin starken Schwankungen unterliegen würde. Die Abladetiefe würde bei Niedrigwasser 1,60 Metern betragen. Eine Abladetiefe von 2,50 Metern wäre an 165 Tagen im Jahr (45 Prozent der Kalendertage) möglich.

Die Leistungsfähigkeit der Donau zwischen Straubing und Vilshofen im Ist-Zustand würde auch in Zukunft durch die nutzbaren Fahrrinnentiefen und durch die Fahrrinnenbreiten (Engstellen) bestimmt werden. Bei steigender Anzahl von Schiffen würden sich die Wartezeiten der Schiffe bei Begegnungsvorgängen erhöhen. Die Leistungsfähigkeit der Schleusen oberhalb und unterhalb der Strecke wäre dabei kein limitierender Faktor für die Verkehrsentwicklung.

Eine Verbesserung durch telematische, logistische oder sonstige Maßnahmen wird untersucht. Telematik ist die Kombination von Computer und Einrichtungen der Telekommunikation. Damit soll die vorhandene Verkehrsinfrastruktur effizienter genutzt werden. Eine größere Abladetiefe kann dadurch nicht bewirkt werden, gegebenenfalls sinkt die Zahl der Unfälle.

Auch wird untersucht, wie Logistikkonzepte (kombinierte Verkehre) dazu beitragen können, die Güter bei zeitlich auftretenden Behinderungen leichter auf andere Verkehrsträger (zum Beispiel Bahn) umzuladen.