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Entwicklung des Güterverkehrs

Fahrgastschiff auf der Donau

Das Gütertransportaufkommen auf der Wasserstraße Donau hat sich seit Eröffnung des Main-Donau-Kanals mehr als verdoppelt. Das

derzeitige jährliche Volumen auf der Bayerischen Donau beträgt – abhängig von Konjunktur und Wasserstand – zwischen sechs und acht Millionen Tonnen. Dies entspricht je nach Beladung in etwa 400.000 LKW-Ladungen.

Dabei spielt die Containerschifffahrt zurzeit nur eine geringe Rolle. Momentan liegt der Anteil der Containerschifffahrt am Donau-Gesamtschiffsverkehr (bezogen auf die Tonnage) bei unter 1 Prozent. Neben der Fahrrinnentiefe sind für den Containerverkehr auch die vorhandenen Brückendurchfahrtshöhen eine entscheidende Größe. Diese sind auf der gesamten Main-Donau-Wasserstraße für den 2-lagigen Containerverkehr geeignet. Sie entsprechen damit den Zielvorgaben für das gesamte deutsche Binnenwasserstraßennetz (aus Gründen der Wirtschaftlichkeit wird heute der 3-lagige Containerverkehr von den Verladern gefordert). Die notwendige Abladetiefe für einen 2-lagigen Containerverkehr auf der Strecke zwischen Straubing und Vilshofen ist ganzjährig jedoch nicht vorhanden. Bereits bei einer Ausnutzung des zulässigen Gesamtgewichtes der Container von rund 60 Prozent weist ein Großmotorgüterschiff mit 2 Containerlagen und 4 Containern nebeneinander eine Abladetiefe von rund 2,0 Meter  auf. Diese Abladetiefe wird zwischen Straubing und Vilshofen im Mittel nur an zirka 280 Tagen im Jahr erreicht. Ein in der Containerschifffahrt üblicher Linienverkehr ist damit nicht verlässlich organisierbar.

Nicht zu vernachlässigen sind auf der Donau der Schwerlastverkehr und auch der Transport sperriger Güter. Sie haben zwar nur einen geringen Anteil am Gesamttransport, aufgrund Ihrer Abmessungen und ihrer hohen Stückgewichte von teilweise über 1.000 Tonnen stellen jedoch weder Straße noch Schiene Alternativen dar. Als Beispiel sei hier der Transport von Chemiereaktoren aus Deggendorf zu nennen, die weltweit über die ARA-Häfen und die Schwarzmeerhäfen exportiert werden.

Vor allem durch den anhaltenden wirtschaftlichen Aufschwung der südosteuropäischen Anliegerstaaten ist mit einer weiteren starken Zunahme des Güterverkehrs im Donauraum zu rechnen. Diese Entwicklung erfordert leistungsfähige Verkehrsträger.

Die Donau hat neben dem Gütertransport auch für die Hotelschifffahrt eine große Bedeutung. Dieser Bereich verzeichnet in den letzten Jahren großen Zuwachs. Die Nachfrage nach Flusskreuzfahrten vom Rhein zur Donau bis nach Wien, Budapest oder bis zum Schwarzen Meer steigt stetig. Der grenzüberschreitende Verkehr durch die Schleuse Jochenstein verzeichnete in den letzten zehn Jahren einen Zuwachs von 173 Prozent auf rund 3.200 Hotelschiffe im Jahr 2011. Die über 100 verschiedenen Schiffstypen der Hotelschiffe, die auf der deutschen Donau verkehren, haben hinsichtlich ihrer Abmessungen unterschiedliche Anforderungen an die Wasserstraße. Bei höheren Abflüssen können Hotelschiffe mit hohen Aufbauten die Eisenbahnbrücke Bogen mit ihrer niedrigen Brückendurchfahrtshöhe nicht mehr passieren. Bei niedrigen Abflüssen wird die Fahrt mit großen Hotelschiffen, deren Tiefgänge größer als 1,60 Meter sind, problematisch.